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Astronomie - Entzifferung-der-Eiszeitkunst

Die Entzifferung
der Eiszeitkunst
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Die Entzifferung
der Eiszeitkunst
      
Astronomie --  Ein wenig Himmelsbeobachtung

Astronomie hat ja was mit Sternen zu tun. Aber am Himmel gibt es auch noch anderes zu sehen: Sonne und Mond. Die interessieren hier zuerst.
Beginnen wir also mit ein wenig Himmelsbeobachtung.
Einfache Steinzeitastronomie.

Wir sitzen vor unserem Tipi in der Abendsonne, benagen einen Mammutknochen und betrachten den Sonnenuntergang, heute besonders schön. Aber was, zum wollhaarigen Mammut, ist das? Vor einigen Tagen ging die Sonne doch noch links von diesem Felsbrocken unter, heute aber rechts davon. Das muss näher untersucht werden.

Sonnenuntergang im Jahreslauf
Sonne geht unter links vo zwei Strommasten im Dezember
Sonne geht unter rechts von zwei Strommasten, Januar
Ergebnis unserer Beobachtungen: Die Sonne verändert tatsächlich den Ort ihres Untergangs im Laufe des Jahres. (Falls Sie das nicht sehen: Mauszeiger vom Bild wegziehen.) Diese Veränderung ist ziemlich regelmäßig und nach einem Jahr beginnt es wieder von vorne.
Betrachten wir das einmal etwas schematisch und für  Sonnenaufgang und Untergang  gleichzeitig:
Die Berührungspunkte der Sonne mit dem Horizont bewegen sich von einem mehr nördlichen Punkt Richtung Süden, kehren dann um und wandern wieder nach Norden. Die nördlichen Extrempunkte werden im Sommer erreicht und heißen Sommersonnenwende. Die südlichen Umkehrpunkte sind entsprechend die Wintersonnwendpunkte.
An den Sonnwendpunkten bleiben die Auf-/Untergänge einige Tage lang an der gleichen Stelle, bevor sie Ihre Wanderung wieder aufnehmen, jetzt in der entgegengesetzten Richtung. Vor allem im englischen Sprachraum benutzt man dafür auch den schönen Begriff vom „Stillstand der Sonne“.
Die Sonnwendpunkte kann man durch die eingezeichneten diametrischen Linien verbinden. Das ergibt das sogenannte Sonnendiagramm oder Sonnwenddiagramm X.

Jetzt betrachten wir den östlichen Horizont (=Sonnenaufgang) noch  einmal von unserem irdischen Beobachtungspunkt aus, nehmen aber eine kleine Veränderung vor: Falls Sie die Seite über die Tiere bereits gelesen haben, wissen Sie ja, dass die Eiszeitmenschen die Sonne als Pferd symbolisiert haben.
Das Sonnenpferd zieht vom Wintersonnwendpunkt im Südosten zur Sommerwende im Nordosten, es wendet um und trabt wieder nach Süden. Zweimal im Jahr ändert das Sonnenpferd also seine Bewegungsrichtung. Diese Umkehrpunkte waren den Höhlenmalern wichtig, vor allem die Wintersonnenwende, und sie haben diesen Moment auf ihren Bildern dargestellt.
Die Sonnwendpferde in der Höhle Pech-Merle  (Nachbildung im Museum Anthropos in Brno)
Foto: © Kersti Nebelsiek /Wikimedia Commons,  Creative Commons  - CC BY 4.0
Die Sonnwendpferde aus der Höhle Chauvet bei Vallons Pont D'Arc
Zeichnung: Yannik LeGuillou
Die Zwillingspferde in der Höhle Font de Gaume bei Les Eyzies
Zeichnung: Abbé Breuil
All diese Sonnwendbilder finden sich im hinteren Ende der Bilderhöhlen, am Umkehrpunkt für den menschlichen Besucher. Sehr passend ließen die Eiszeitmalerinnen dort dann auch die Sonne umkehren.
      
Was die Löwin angeht, welche häufig zusammen mit den beiden Sonnwendpferden vorkommt, so habe ich ihre Rolle auf der Seite über die Tiere ausführlicher erklärt. Sie ist die Mutter der beiden Pferdezwillinge, welche zur Wintersonnenwende zur Welt kommen.
Noch einmal die beiden Pferde der Wintersonnenwende mit ihrer Löwenmutter.
Zeichnung in einem Nebengang der Höhle Pech-Merle / Le Combel in Cabreret.
Zeichnung Harald Ulrich nach Abbé Lemozi
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